Einfache Fälle
Fall 365
11-jähriges Mädchen. „Manchmal habe ich Angst, dass ich ersticke. Es klingt ganz komisch, wenn ich atme.“
Anamnese
Musst du viel husten?
Ja
Gute Frage. Husten kann Ausdruck einer bronchialen Hyperreaktion sein.
Zu welcher Tages- oder Nachtzeit tritt der Husten vermehrt auf?
Meist in der Nacht und frühmorgens.
Dass der Husten vermehrt zu diesen Zeiten kommt ist typisch für dieses Krankheitsbild.
Ist der Husten trocken oder schleimig?
Mutter: Der Husten hört sich eher trocken an.
Gute Frage. Trockener Husten spricht weniger für ein bakterielles oder virales Geschehen, eher für eine mögliche allergische Genese.
Sind deine Beschwerden ständig da oder gehen sie auch mal weg?
Im Frühling und im Sommer sind Sie viel schlimmer.
Gute Frage. Die Antwort der Patientin spricht für saisonale Beschwerden, die z.B. durch Pollen bedingt sein können.
Hast du Heuschnupfen?
Ja, seit ich klein bin.
Gute Frage, denn die beschriebenen Symptome können gut als Komplikation einer Rhinitis auftreten.
Effloreszenzen
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Diagnose
Wählen Sie die richtige Diagnose:
In der Lungenfunktionsprüfung, welche zur Diagnosesicherung durchgeführt wurde, haben sich die Symptome auf ein kurzwirksames Beta-Mimetikum gebessert. Eine COPD kommt deswegen nicht in Frage (Irreversibilität der Beschwerden) und ist zudem auch aufgrund des jugendlichen Alters der Patientin unwahrscheinlich.
Sowohl die bereits vorbestehende allergische Rhinitis und die beschriebene saisonale Symptomatik, als auch die Atemgeräusche bei der Auskultation (exspiratorisches Giemen und Brummen), die positive Lungenfunktionsprüfung und der positive Pricktest auf spezifische Allergene sprechen für ein allergisches Asthma bronchiale.
Die beschriebene saisonale Symptomatik spricht gegen ein intrinsisches Asthma bronchiale.
Therapie
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Kurzwirksame Beta-Mimetika werden zur akuten Anfallstherapie, nicht aber zur Dauertherapie eingesetzt.
Kortikosteroide hemmen die allergische Entzündung der Atemwege beim Asthma bronchiale und werden zur Basistherapie eingesetzt. Sie verbessern bei Dauertherapie die Asthmasymptomatik und reduzieren die Anzahl Exazerbationen.
Wirken bronchodilatatorisch durch Stimulation der beta2-Rezeptoren der glatten Bronchialmuskulatur. Sie sind aber ohne Einfluss auf die Entzündung und dürfen daher nur in Kombination mit Kortikosteroiden eingesetzt werden.
Ein wichtiges Ziel der Asthmatherapie ist es, dem Patienten einen normalen Alltag zu ermöglichen.
Test
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