Einfache Fälle
Fall 36110
20-jährige Frau mit geschwollenen Augen: " Ich wurde von einer Biene gestochen."
Anamnese
Haben sie schon einmal so auf einen Bienenstich reagiert?
Ja, letzten Sommer hatte ich eine ähnliche Reaktion.
Gute Frage. Bei 30-50% der Patienten tritt eine solche Reaktion nach bereits aufgetretener Symptomatik erneut auf.
Sind sie sicher, dass es eine Biene war?
Ja, ziemlich sicher. Der Stachel war nämlich noch drin, nachdem ich gestochen worden war.
Gute Frage. Die Identifizierung des Insektes durch den Patienten ist oft schwierig. Hier hat die Patientin aber recht: Wenn der Stachel in der Haut geblieben ist, handelt es sich ziemlich sicher um einen Bienenstich, da am Stachel der Bienen Widerhaken sitzen.
Haben sie zurzeit Atemprobleme?
Nein.
Wichtige Frage. Vor allem bei ungünstiger Lokalisation des Insektenstiches kann es zu Beschwerden der Atemwege mit Asthma bronchiale und Larynxödem und als Folge davon zu lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen kommen.
Gibt es in ihrer Familie Insktengiftallergiker?
Nein.
Diese Frage bringt sie nicht weiter, da Insektengiftallergien nicht vererbt werden.
Effloreszenzen
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Diagnose
Wählen Sie die richtige Diagnose:
Als Urtikaria bezeichnet man das flüchtige Auftreten von dermalen Ödemen mit umgebender Rötung und Juckreiz. Es entspricht einer allergischen Reaktion Typ 1 mit Befall lediglich der Haut.
Klinisch zeigt sich der Patient mit anaphylaktischem Schock in einem deutlich schlechteren Allgemeinzustand. Es treten unter anderem Hypotonie, Übelkeit, Magenkrämpfe und Atemnot auf.
Die Anamnese und Klinik lassen die Diagnose einer Insektengiftallergie mit konsekuti aufgetretenem Angioödem stellen.
Die Anamnese spricht klar gegen eine Arzneimittleallergie. Eine solche kann sich jedoch durchaus mit dem Auftreten eines Angioödems äussern.
Therapie
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Adrenalin kann bei schweren Allgemeinreaktionen innert Minuten wirksam eingesetzt werden.
Alleinige kutane Symptome werden mit Antihistaminika allenfalls in Kombination mit systemischen Steroiden behandelt.
Nur bei Obstruktion der Atemnwege muss frühzeitig an eine Intubation gedacht werden.
Ausübung von Druck verzögert die Resorption des Gifts. Die Lokalreaktion wird durch das Kühlen abgeschwächt.
Test
Testen Sie Ihr Wissen anhand folgenden Multiple Choice Fragen: